Müllendorf, 13.08.2024. Nach einer konstanten Recyclingmenge 2023 mit 32.283 t PET-Material verzeichnet die PET to PET Recycling Österreich GmbH für das erste Halbjahr 2024 16.071 t PET-Getränkeflaschen, die erfolgreich im Ressourcenkreislauf gehalten wurden. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau (1. HJ 2023: 17.755 t). DI Christian Strasser, Geschäftsführer von PET to PET, nennt dafür folgende Gründe: „Die Industrie steht nach wie vor unter einem sehr hohen Kostendruck. Die Inflation war auch im ersten Halbjahr auf einem schmerzhaft hohen Niveau. Unternehmen sind gezwungen, alle Kostensenkungspotenziale zu nutzen, um einen wirtschaftlichen Erfolg darstellen zu können“, und erklärt weiter: „Die Nachfrage nach gebrauchten PET-Getränkeflaschen ist nach wie vor sehr groß. Die Recyclate werden in vielen Anwendungen wie Getränkeflaschen, Textilien, Folien, etc. eingesetzt. Das führt zu einem hohen Preisniveau der Flaschen und den daraus erzeugten Recyclaten, die deutlich teurer als Neuware sind. Derartige Rahmenbedingungen wirken einer gut funktionierenden Kreislaufwirtschaft entgegen.“
Recyclateinsatz bei PET-Getränkeflaschen auf hohem Niveau – ambitionierte Recyclingvorgabe für Kunststoffverpackungen von 50 %
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen verzeichnet die PET to PET über die letzten Jahre hinsichtlich der Verarbeitungsmenge ein weiterhin konstantes Wachstum. Mit 17.755 t recycelten PET-Getränkeflaschen im ersten Halbjahr 2023, einer Steigerung von mehr als 17 Prozent im Vergleich zu 2022, verzeichnete das Unternehmen ein absolutes Rekordjahr. Nach wie vor ist der Recyclateinsatz bei PET-Getränkeflaschen in Österreich auf einem sehr hohen Niveau und übererfüllt mit mehr als 40 Prozent bereits heute die EU-Ziele für 2025 (25 %) und 2030 (30 %) deutlich. Aktuell sind die Vorbereitungen auf die bevorstehende Einführung des Pfandsystems für PET und Dosen ab dem 1. Jänner 2025 in Österreich am Laufen. Darüber hinaus stehen die EU-Mitgliedsstaaten vor der Herausforderung, ab 2025 mindestens 50 Prozent der in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen zu recyceln – ein Vorhaben, das für viele Länder schwer zu erfüllen ist. Derzeit liegt die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen in Österreich bei rund 25 Prozent.
PET to PET erweitert Gebäudeflächen
Das Recyclingunternehmen investiert weiterhin in seinen Standort. Im vergangenen Jahr wurde die bestehende Siloanlage mit einem Speichervolumen von ca. 640 m³ um ein weiteres, 140 m3 großes Lagersilo erweitert, um auf die durch das Pfandsystem zu erwartende erhöhte Rücklaufmenge sowie den wachsenden Bedarf an direkt lose im Silo gelieferten Recyclaten vorbereitet zu sein. Dabei werden weitere Verpackungsmaterialien eingespart, da eine Abfüllung in einzelne BigBags (Palettensäcke) entfällt. „2024 steht die Erweiterung der Gebäudeflächen bei PET to PET im Fokus, um dem mittlerweile über 90-köpfigen Team einen adäquaten und modernen Arbeitsplatz am Standort zu bieten. So wird derzeit ein 225 m2 großes Bürogebäude errichtet. Dieser neue Komplex enthält Büroflächen, aber auch Sozialräume, wie Umkleide- und Sanitärräume für Mitarbeiter:innen. Im obersten Stock ist ein Veranstaltungsraum für Meetings und Events geplant“, so Mag. (FH) Thomas Billes, Geschäftsführer der PET to PET. Zusätzlich wird heuer auch eine 100 m2 große Werkstätte für die mechanische und elektrische Instandhaltung gebaut.
Nachhaltigkeit im Fokus
PET to PET setzt beim Betrieb seiner Anlagen zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien. Vergangenes Jahr hat das Vorreiterunternehmen seine erste Photovoltaik-Anlage erfolgreich in Betrieb genommen. Mit einer Fläche von 6.400 m² und einer Leistung von 1.200 kWp wurden bisher 1.210.943 kWh Strom erzeugt – das entspricht einer CO2-Einsparung von rund 484 Tonnen. Derzeit kommen 2.373 PV-Paneele zum Einsatz, die rund 10 Prozent der erforderlichen elektrischen Energie aus eigener Erzeugung decken.
Um noch mehr Transparenz hinsichtlich der am Standort durchgeführten ressourcenschonenden Maßnahmen zu bieten, hat PET to PET für das Jahr 2023 seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht gemäß GRI-Standards erstellt und wird auch zukünftig über die nachhaltigen Entwicklungen des Unternehmens berichten. Hier setzt das Recyclingunternehmen bereits jetzt entscheidende Schritte, da ein gesetzlicher Auftrag im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für das Unternehmen erst ab 2026 besteht.